Beim Weltklimagipfel 2022 in Scharm el-Scheich verhandeln die Staaten über die Zukunft unseres Planeten. Vom 7. bis 18. November geht es bei der COP 27 etwa um die praktische Umsetzung des Kohle-, Gas- und Ölausstiegs, der im Klimapaket von Glasgow bei der letzten Klimakonferenz 2021 beschlossen wurde. Die Helmholtz-Klima-Initiative begleitet die Klimakonferenz mit Hintergründen und aktuellen Informationen sowie einer Expert:innenvermittlung.

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Helmholtz auf der COP

7.11. Veronika Eyring spricht bei der Eröffnungsveranstaltung. Mehr dazu (ab 1:32).

9.11. 13.55-14.45 Uhr: Hans-Otto Pörtner spricht zu Bedeutung von Erdbeobachtung für Anpassungs- und Frühwarnsysteme. Mehr dazu.

9.11. 17.30-19.00 Uhr: Tanja C. Portele und Kirsten Hennrich sprechen zur Förderung von Anwendungen für Klimadienste durch Entscheidungshilfesysteme.

11.11. 10.30-11.45 Uhr: Claudia Traidl-Hoffmann spricht zu Klimawandel und Allergie. Mehr dazu.

14.11. 10.30-12.00 Uhr: Thomas Jung, Louis Celliers, María Máñez Costa, Charlotte Unger und Omnia El Omrani sprechen zu innovativen Kommunikationsformate zur Mobilisierung von Klimaschutzmaßnahmen. Mehr dazu.

1972

Weltumweltkonferenz

Die erste große Konferenz der Vereinten Nationen zu globalen Umweltfragen in Schweden markiert einen Wendepunkt in der Entstehung einer internationalen Umweltpolitik. Die Staaten verabschieden die Stockholm-Deklaration. Eins ihrer Prinzipien: „Die natürlichen Ressourcen der Erde müssen für die heutigen und zukünftigen Generationen geschützt werden, durch sorgfältige und angemessene Planung und Steuerung.“

1987

Verabschiedung des Montreal-Protokolls

Das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht gilt zusammen mit dem Wiener Übereinkommen von 1985 als erstes internationales Umweltabkommen. In dessen Folge werden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und andere Stoffe verboten, welche die Ozonschicht schädigen. Davon profitierte auch das Klima, denn einige der nun verbotenen Stoffe zerstören nicht nur das Ozon, sondern haben auch ein hohes Treibhauspotenzial – das heißt, sie können Wärme in der Atmosphäre halten und so zum globalen Temperaturanstieg beitragen.

1988

Gründung des Weltklimarats (IPCC)

Die Weltorganisation für Meteorologie und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beschließen die Einrichtung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Der Weltklimarat ist ein wissenschaftliches Gremium unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Mission: Bereitstellen objektiver Informationen über die Ursachen von Klimaveränderungen und ihre potenziellen Folgen für Umwelt und Gesellschaft.

1990

Erster Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC)

Der Weltklimarat (IPCC) stellt seinen ersten Sachstandsbericht vor. Den Klimawandel beschreibt er als Herausforderung, die der internationalen Zusammenarbeit bedarf. Der IPCC spielt eine entscheidende Rolle für die Schaffung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC).

1992

Gipfel von Rio de Janeiro: Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen

Verabschiedung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC): Die Industrienationen legen erstmals verbindliche Ziele zur Minderung von Treibhausgasemissionen fest.

1995

UN-Klimakonferenz (COP 1) in Berlin

Die Verhandlungsstaaten rufen die erste UN-Klimakonferenz ins Leben. Die Staaten sollen dort ehrgeizige Verpflichtungen aushandeln, um Treibhausgase stärker zu reduzieren. Der Grund: Die Verpflichtungen der Klimarahmenkonvention reichen nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Mit dem auf der COP 3 verabschiedeten Kyoto-Protokoll erreichten die Staaten dieses Ziel.

1997

UN-Klimakonferenz (Cop 3) in Kyoto – Verabschiedung des Kyoto-Protokolls

Das Kyoto-Protokoll ist weltweit der erste Vertrag, der die unterzeichnenden Industriestaaten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen verpflichtet: jährlich um mindestens 5,2 Prozent gegenüber 1990. Im Februar 2005 tritt es in Kraft – allerdings ohne die USA und China.

2010

UN-Klimakonferenz (COP 16) – Abkommen von Cancun

Die EU-Staaten bekennen sich zum Zwei-Grad-Ziel. Das Abkommen sieht die Einrichtung eines Klimafonds vor: Bis 2012 sollen die Industriestaaten die ärmeren Länder mit insgesamt 30 Milliarden US-Dollar beim Klimaschutz unterstützen. Von 2012 bis 2020 sollen die jährlichen Hilfen 100 Milliarden US-Dollar betragen.

2011

UN-Klimakonferenz (COP 17) in Durban

Das Kyoto-Protokoll wird verlängert. Außerdem verpflichten sich die Länder dazu, ein neues Klimaabkommen zu verhandeln – 2015 wird es in Paris beschlossen. Anders als beim Kyoto-Protokoll sollen dabei auch die USA, China und Indien mit einbezogen werden. Sie hatten das Protokoll nicht unterzeichnet oder hatten als Nicht-Industriestaaten keine Reduktionsverpflichtungen.

2015

UN-Klimakonferenz (COP 21) von Paris

Das Pariser Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels ist das erste allgemeine, rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzübereinkommen – erstmals gelten die Ziele auch für Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Staaten bekennen sich dazu, die Erderwärmung auf weniger als 2 °C zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Anstieg auf 1,5 °C zu beschränken. Das Abkommen behandelt auch die Anpassung an den Klimawandel und die Unterstützung von Entwicklungsländern. Die Pläne zur Treibhausgas-Minderung bestimmen die einzelnen Staaten selbst.

2019

UN-Klimakonferenz (COP 25) in Madrid

In Madrid präsentiert die EU ihren Green Deal mit dem Versprechen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Viele Staaten bleiben jedoch noch zurückhaltend mit neuen Klimazielen. Keine Fortschritte gibt es auch bei der langfristigen Klimafinanzierung für finanzschwache Staaten.

2021

UN-Klimakonferenz (COP 26) in Glasgow

In Glasgow haben die Staaten das Regelbuch vollendet, um das Paris-Abkommen umzusetzen. Zwei Abschnitte standen noch aus: Regeln, um die Verringerung von Treibhausgasen einheitlich zu erfassen und transparent zu berichten, und der internationale Handel mit Emissionszertifikaten.

2022

UN-Klimakonferenz (COP 27) in Scharm-El-Scheich

In Sharm el- Sheikh haben sich die Staaten auf einen Fond zur Kompensation von Schäden und Verlusten geeinigt. Außerdem wurde sich auf einen Prozess für das auf der COP 26 ins Leben gerufene Arbeitsprogramm zur dringenden Minderung von Treibhausgasen vor 2030 geeinigt. Darüber hinaus wurden Fortschritte bei den globalen Anpassungszielen erzielt und eine Vereinbarung zur Verdopplung der Finanzmittel für Anpassung getroffen.

  • 1972

    Weltumweltkonferenz

  • 1987

    Montreal-Protokoll

  • 1988

    Gründung IPCC

  • 1990

    Erster Sachstandsbericht (IPCC)

  • 1992

    Gipfel von Rio de Janeiro

  • 1995

    UN-Klimakonferenz in Berlin

  • 1997

    UN-Klimakonferenz in Kyoto

  • 2010

    UN-Klimakonferenz in Cancun

  • 2011

    UN-Klimakonferenz in Durban

  • 2015

    UN-Klimakonferenz von Paris

  • 2019

    UN-Klimakonferenz in Madrid

  • 2021

    UN-Klimakonferenz in Glasgow

  • 2022

    UN-Klimakonferenz in Scharm-El-Scheich

Podcast
Podcast

Friedrich Bohn berichtet von der COP

Im Scientists for Future Podcast spricht Friedrich Bohn unter anderem über die Glasgow Forrest Declaration, den Amazonas, die deutschen Wälder, Rohstoffe aus dem Wald, und die Rolle des Waldes für das Klima – kurz gesagt, den Wald der Zukunft. Zum Podcast.

Wie lässt sich der Schutz der Wälder organisieren?

Wälder sind in allen politischen Lagern populär. Trotzdem kommt der Schutz der Wälder nur langsam voran. Mittlerweile hat die Wissenschaft allerdings die besten Methoden identifiziert. Nun sind die Politiker:innen  am Zug und müssen diese auch implementieren. Zum Artikel.

Bühne auf der COP 27
Bühne auf der COP 27
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UNFCCC
Brennender Waldboden bei Waldbrand
Brennender Waldboden bei Waldbrand
Rico Löb - Adobe Stock
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Global denken, vor Ort handeln

Kein Land der Welt kann den Klimawandel alleine stoppen. Globale Lösungen, die in internationalen Verhandlungen entstehen, dauern jedoch oft lange, für effektiven Klimaschutz womöglich zu lange. Darauf können wir nicht warten, sagt Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom. Was wir stattdessen brauchen: Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen. Davon profitiert nicht nur das Klima. Zum Artikel.

"Die COP 27 ist mehr als nur ein Zwischengipfel"

Der am Sonntag beginnende Klimagipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich wird angesichts der Weltlage nun doch zu einem bedeutenden Ereignis, sagt Prof. Reimund Schwarze vom UFZ. So wie in den vergangenen Jahren ist der Klimaökonom auch 2022 als Beobachter vor Ort. Im folgenden Interview analysiert er die Ausgangslage. Zum Interview.

Reimund Schwarze vor dem UFZ in Leipzig
Reimund Schwarze
Prof. Dr. Reimund Schwarze
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UFZ
Scharm el-Scheich
Scharm el-Scheich
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Worauf es beim Klimagipfel in Scharm el-Scheich ankommt

Die Klimakrise verursacht immer größere Schäden. Das wollen die Entwicklungsländer zum Schwerpunkt der UN-Klimakonferenz machen. Die Industriestaaten hingegen wollen über die Senkung der Emissionen diskutieren. Dieser Streit könnte wertvolle Zeit kosten. Zum Artikel.