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Was ist Permafrost, und wo ist er zu finden?

Permafrost ist gefrorener Boden, dessen Temperatur für mindestens zwei Jahre in Folge unter dem Gefrierpunkt (0°C) liegt. Er prägt rund 15 Prozent der Landoberfläche der Nordhalbkugel und ist beispielsweise in der Arktis und vereinzelt auch in der Antarktis anzutreffen. Vor allem finden wir Permafrost in der sibirischen Tundra, Teilen Alaskas, aber auch im Hochgebirge, etwa auf der Zugspitze.

Er kann aus Gestein, Sedimenten oder Boden bestehen und enthält unterschiedliche Mengen an Eis. Das Eis im Boden oder Gestein wirkt wie Zement und hält alles zusammen. Der Großteil des Permafrosts entstand in der letzten Eiszeit oder hat sich kurz danach gebildet. Permafrost kann sehr dünn sein oder eine Tiefe von bis zu 1500 Metern haben. Die darüberliegende Auftauschicht misst 15 bis 100 Zentimeter. Permafrostböden in der Arktis bestehen größtenteils aus organischem Material, das unvollständig zersetzt und sehr kohlenstoffreich ist. Der Kohlenstoff stammt von  abgestorbenen Pflanzenresten, die im gefroren Boden gespeichert sind.

Mit dem Klimawandel verändert sich die Beschaffenheit von Permafrostböden und lässt sie seit Jahrzehnten immer weiter auftauen. Das hat Auswirkungen auf das globale Klima, die biologische Vielfalt und die Menschen. Derzeit erwärmt sich die Arktis schneller als der Rest der Welt und die Permafrostböden tauen deutlich schneller als gedacht.

Wissenschaftliche Beratung: Soraya Kaiser und Moritz Langer vom Alfred Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

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