Projekt: Wetter und Gesundheit

Beteiligte Zentren: Helmholtz Munich, MDC, DZNE, DKFZ, HZI

Kontakt: A. Peters, T. Pischon, M. Breteler, T. Waterboer, S. Castell

Einführung und Projektziele

Die Nationale Kohorte (NAKO) und die Rheinlandstudie bewerten den Gesundheitszustand von mehr als 210.000 Erwachsenen, wobei die Teilnehmer im Laufe der Jahre mehrfach untersucht werden. Diese Kohortenstudien bieten eine einzigartige Gelegenheit, den Zusammenhang zwischen satellitengestützten, raum-zeitlich aufgelösten Wetterparametern, kontextabhängigen Faktoren und frühen physiologischen Reaktionen auf das Wetter zu untersuchen. Wir konzentrieren uns auf den Einfluss des Wetters auf Herz-Kreislauferkrankungen, metabolische und kognitive Funktionen sowie auf die psychische Gesundheit.

In Verbindung mit dem Projekt „Infektionskrankheiten und Allergien“, untersuchen wir erstmals in einer so großen Kohorte das Auftreten von Borreliose. Schließlich schätzen wir die gemeinsamen Einflüsse von Temperatur und UV-Strahlung auf Antikörper gegen Infektionskrankheiten, insbesondere gegen kutane Humanpapillomviren (HPV) ab, um Exazerbationen und die Auswirkungen auf das Nichtmelanom-Hautkrebsrisiko zu überwachen. Dabei werden wir die Expertise aus allen Helmholtz-Gesundheitszentren nutzen und die Daten für den Aufbau von Fachwissen der Auswirkungen des Klimawandels zur Verfügung stellen. Durchgeführt wird diese Forschung von einem Team junger Forscher, die Daten gemeinsam analysieren und veröffentlichen

Spezifische Ziele

  1.  Zuordnung von neuartigen Temperatur-/Feuchte-/UV-Strahlungsdaten mit zeitlicher und räumlicher Variation zu Postleitzahlen/Wohnadressen von 100.000 Personen der Deutschen Nationalen Kohorte und 3.000 Personen der Rheinlandstudie, die 19 verschiedene Regionen in Deutschland abdecken.
  2. Neuartiges Verständnis der zugrunde liegenden physiologischen Reaktionen im Gesundheitsbereich mit Schwerpunkt auf kardio-metabolischen und Krebserkrankungen, kognitiven Funktionen, psychischer Gesundheit und Belastung durch Infektionskrankheiten.
  3. Quantifizierung des Wechselspiels von Auswirkungen und zukünftigen Anpassungsänderungen aufgrund komplexer Ursachenpfade und unterschiedlicher Anfälligkeiten, die mit kontextuellen und individuellen Faktoren (Alterung, Multimorbidität, städtische vs. ländliche Indikatoren) zusammenhängen.
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