COP30: Zwischen Minimalkompromiss und neuen strategischen Grundlagen
Belém war ein symbolträchtiger Austragungsort, der für die 30. Vertragsstaatenkonferenz (COP30) der UN-Klimarahmenkonvention in Brasilien gewählt worden war. Die Erwartungen wurden aber nicht erfüllt: Der Klimagipfel konnte sich nicht auf einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen einigen, aber es gab auch wichtige Fortschritte. Dieses Resümee zieht Prof. Dr. Reimund Schwarze, Klimaökonom am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
Die Ergebnisse der 30. UN-Klimakonferenz (COP30) fallen gemischt aus. So bleibt die Abschlusserklärung hinter den Erwartungen zurück: Ein verbindlicher Fahrplan für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas fehlt, was viele als verpasste Chance werten. Gleichzeitig gibt es Lichtblicke: Die Finanzmittel für Anpassungsmaßnahmen wurden bis 2035 verdreifacht – ein besonders wichtiger Schritt für die ärmsten Entwicklungsländer dieser Welt (LDC) wie den Sudan. Gastgeber Brasilien setzte im Amazonasgebiet ein starkes symbolisches Signal. Präsident Lula da Silva profilierte sich als Fürsprecher der südlichen Länder und brachte Initiativen wie den Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ein. Die neuen nationalen Klimapläne (NDC) bleiben jedoch deutlich hinter den wissenschaftlich notwendigen Zielen zurück. Die Konferenz versuchte, diese Ambitionslücke durch freiwillige Roadmaps und den sogenannten „Mutirão“-Pakt („In der Not zusammenstehen“-Pakt) zu überbrücken, doch verbindliche Verpflichtungen blieben aus.