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04.11.2025

Klimafaktenpapier zeigt massive Veränderungen des Klimasystems und breite Unterstützung für ambitionierte Klimapolitik

Visual Klimafaktenpapier 2025
Visual Klimafaktenpapier 2025
©
Warming Stripes Ed Hawkins / University of Reading. www.showyourstripes.info

Die globale Erwärmung schreitet beschleunigt voran – zahlreiche Klimaindikatoren haben in diesem oder im vergangenen Jahr neue Rekordwerte erreicht. Das Klimafaktenpapier fasst den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel kompakt und verständlich zusammen – und zeigt eine breite Unterstützung in der Bevölkerung für ambitionierte Klimapolitik. Erarbeitet wurde das Papier von sechs führenden Organisationen der Klimaforschung und Klimakommunikation und wurde anlässlich der diesjährigen UN-Klimakonferenz veröffentlicht. 

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Erstmals enthält das Klimafaktenpapier neben naturwissenschaftlichen Daten auch Befunde aus den Sozialwissenschaften. „Die Sorge um das Klima bleibt in der Gesellschaft weiterhin groß. Eine repräsentative Umfrage unter rund 130.000 Personen in 125 Ländern zeigte, dass sich weltweit 89 Prozent der Menschen von ihren Regierungen eine ambitionierte Klimapolitik wünschen“, sagt Thomas Hickler, Vorstand des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) und Professor am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main.

Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung verantwortete in dem heute veröffentlichten Papier den Abschnitt zum globalen Klimawandel und macht deutlich: „Wir beobachten, dass weltweit Meer- und Festlandeis schrumpfen, der Anstieg des Meeresspiegels sich beschleunigt und Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen zunehmen.“

Bei einem weiteren Temperaturanstieg steigen auch die Risiken erheblich, dass es zu abrupten, unumkehrbaren und sich teils selbst verstärkenden Veränderungen kommt. Auch können sogenannte Kipppunkten im Erd- und Klimasystem erreicht werden. „Die tropischen Korallenriffe haben wir vermutlich bereits verloren“, sagt Frank Böttcher, Veranstalter des ExtremWetterKongresses. „Spätestens ab 1,5 Grad Erwärmung betreten wir auch bei weiteren Kippelementen, etwa den Eisschilden auf Grönland und der Antarktis oder der Atlantischen Umwälzzirkulation, den Hochrisikobereich.“ 

„Angesichts des Forschungsstandes zum Klima ist es gefährlich, bestehende Klimaschutzinstrumente, die auf EU-Ebene bereits beschlossen wurden, wieder in Frage zu stellen“, betont Carel Mohn, Geschäftsführer des Wissenschaftsportals Klimafakten. „Ganz im Gegenteil bräuchte es noch entschlossenere und ambitioniertere Politiken als bisher, um sich an bereits unvermeidliche Klimaveränderungen anzupassen und mit dem Ausstoß von Treibhausgasen aufzuhören.“