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15.10.2025
Forschungszentrum Jülich

Landnutzung innovativ denken

Agri-PV
Agri-PV
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Forschungszentrum Jülich Sascha Kreklau

Der Klimawandel prägt auch die Landwirtschaft. Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich arbeiten an verschiedenen Lösungen, um die Landnutzung für die Zukunft zu optimieren. Agri-Photovoltaik und die Forschungsplattform AgraSim sind zwei Beispiele.

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Die Landwirtschaft steht im Zentrum der Klimakrise: Sie ist zugleich Verursacher von Emissionen und Leidtragende steigender Temperaturen, längerer Dürren und zunehmender Extremwetter. Um die Ernährung zu sichern und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen, entwickeln Forschende des Forschungszentrums Jülich innovative Ansätze, die Landnutzung neu denken – etwa durch Agri-PV und die Forschungsplattform AgraSim.

Agri-PV: Doppelt ernten

Bei der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) wird Ackerfläche doppelt genutzt: Pflanzen wachsen unter Solarmodulen, die gleichzeitig Strom produzieren. Das schützt die Kulturen vor Starkregen, Hagel oder Hitze – und steigert in manchen Fällen sogar die Erträge. Die gewonnene Sonnenenergie trägt direkt zur Dekarbonisierung des Energiesystems bei. Damit verbindet Agri-PV Klimaschutz mit Resilienz in der Landwirtschaft und wird zu einem zentralen Baustein für eine nachhaltige Landnutzung.

AgraSim – die Pflanzenzeitmaschine

Während Agri-PV die Landnutzung sichtbar verändert, ermöglicht AgraSim den Blick ins Unsichtbare: Mit Hilfe modernster Messtechnik wird das komplexe Zusammenspiel von Böden, Pflanzen, Wasser und Nährstoffen in etwa drei Meter hohen Versuchskammern untersucht. Die Echtzeitdaten fließen in einen „digitalen Zwilling“, der Experimente und Modelle wechselseitig optimiert. AgraSim erlaubt es, zukünftige Szenarien durchzuspielen: Welche Bewässerungsstrategien sind unter Dürrebedingungen sinnvoll? Wie wirkt sich eine andere Fruchtfolge auf den Humusgehalt aus? Welche Maßnahmen reduzieren Treibhausgasemissionen am effektivsten?