Prof. Dr.
Angelika Humbert

Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Eis und Klimasystem
Eismassenverluste
Gletscher
Meeresspiegelanstieg
Eismodellierung
Angelika Humbert

Angelika Humbert ist Glaziologin am Alfred-Wegener-Institut (AWI) und leitet die Arbeitsgruppe zur Eisschildmodellierung. Sie erforscht die Wechselwirkungen zwischen Eis und Klimasystem. Eisschilde und Gletscher verlieren an Masse und tragen so zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Ziel ist es, den zukünftigen Anstieg des Meeresspiegels vorherzusehen.

Mit Modellen simuliert Angelika Humbert die Dynamik von Eisschilden in Grönland und der Antarktis. Sie beobachtet, wie sich auf und unter den Eisschilden Seen bilden und erforscht Prozesse, wie das Kalben von Eisbergen oder das Abgleiten von Gletschern. Mit ihrem Team entwickelt sie Methoden, um mithilfe von Satelliten Gletscher und Eisschilde detailgenau beobachten zu können. Sie führt hochauflösende Satellitendaten und Eismodellierung zusammen, um den aktuellen und künftigen Zustand der Eisschilde richtig bewertet zu können.

Angelika Humbert studierte Physik in Darmstadt und wurde dort mit einer Arbeit zu Schelfeis promoviert. An der Universität Hamburg etablierte sie die Arbeitsgruppe Glaziologie bevor sie  2012 ans AWI kam. Für ihre Forschung nimmt sie immer wieder an Expeditionen teil. 

Angelika Humbert steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Eis und Klimasystem: Wechselwirkungen, Folgen von Klimaveränderungen
  • Eisschilde: Eismassenverluste, Hydrologie der Eisschilde, Kalbungsprozesse
  • Gletscher: Massenverluste, Gleiten von Gletschern
  • Meeresspiegelanstieg
  • Entwicklung von Messmethoden und Modellen: Eismodellierung, Fernerkundung von Eisschilden, in-situ Messungen

Angelika Humbert leitet seit 2012 am AWI die Arbeitsgruppe zur Eisschildmodellierung und ist Professorin für Glaziologie an der Universität Bremen. Ihr Forschungsgebiet sind Gletscher und Eisschilde in Grönland und der Antarktiks und deren rasante Veränderung. Durch ihre Interaktion mit dem Ozean und der Atmosphäre sind diese großen Eisschilde von entscheidender Bedeutung für das globale Klimasystem. 

Weltweit verlieren Eisschilde und Gletscher an Masse. Dieser Massenverlust war zwischen 2005 und 2010 für mehr als die Hälfte des jährlichen Anstiegs des Meeresspiegels verantwortlich. Angelika Humbert untersucht mit ihrem Team die Ursachen dieser Prozesse, ihre Wechselwirkungen und die Folgen für das Klima. Die Forscher:innen entwickeln Computermodelle, mit denen sie das Verhalten der Eisschilde simulieren und deren zukünftige Entwicklung projizieren können. Untersucht wird auch die Hydrologie unter dem Eis. Dabei geht es darum, wieviel Flüssigwasser sich unter dem Eisschild befindet, wie es dorthin gelangt und inwiefern es die Fließgeschwindigkeit der Eismassen beeinflusst. Denn klar ist: Die Gletscher fließen schneller, sie transportieren mehr Eis in den Ozean und erhöhen so den Meeresspiegel. 

Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von speziellen Methoden für die Analyse von Satellitendaten. Anhand der Daten kann gemessen werden, welchen Anteil die Eisschilde am globalen Meeresspiegelanstieg haben und Veränderungen der Gletschersysteme können sehr genau beobachtet werden. Angelika Humbert und ihr Team arbeiten dafür mit hochauflösenden Radarsatelliten, mit optischen Satelliten und satellitengestützten Höhenmessungen.

Die Modelle von Angelika Humbert können einzelne Faktoren messen und haben dazu beigetragen, dass die Interaktionen dieses komplexen Systems von Eisschilden, Eisströmen und Eisschelfen besser verstanden werden. Außerdem können interne Veränderungen des Systems und klimagetriebenen Veränderungen getrennt dargestellt werden. 

Angelika Humbert leitet Expeditionen in die Arktis und Antarktis und nutzt für Ihre Forschung die Polarflug­zeuge, deren Messdaten Einblicke in die interne Struktur der Gletscher geben. Sie will mit ihrer Forschungen Daten liefern, die der Politik sinnvolles Handeln ermöglicht.

  • seit 2012 Leiterin, Arbeitsgruppe Eismodellierung, Alfred-Wegener-Institut (AWI) Bremerhaven
     
  • seit 2012  Professorin für Glaziologie, Universität Bremen 
     
  • 2010 - 2012 Professorin für Glaziologie, Excellenzcluster CliSAP, Universität Hamburg
     
  • 2008 - 2009 Forschungsgruppe, Universität Münster
     
  • 2005 Promotion, Thema Schelfeis, Fachbereich Mechanik, Technische Universität (TU) Darmstadt 
     
  • 2000 - 2007 Promotionsarbeiten, TU Darmstadt
     
  • 1996 - 2000 Mutterpause 
     
  • 1989 - 1996 Studium der Physik, TU Darmstadt