Prof. Dr.
Charlotte Krawczyk

GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
Geologische Strukturen
Seismische Methoden
Glasfasertechnologie
Frühwarnsysteme für Erdbeben und Tsunami
Foto von Charlotte Krawczyk

Charlotte Krawczyk ist Geophysikerin und Direktorin des Departments Geophysik am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung. Dort leitet sie die Sektion "Geophysikalische Abbildung des Untergrundes", die seismische, elektromagnetische und mit dem Distributed Acoustic Sensing ein spezielles akustisches Verfahren einsetzt und fortentwickelt, um Struktur, Deformationen und Massentransportprozesse im Untergrund abzubilden. 

Die Forscherin ist seit 2020 Senatorin für Geowissenschaften bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und seit ihrer Gründung 2019 Vorsitzende der unabhängigen Expertenkommission Fracking des Deutschen Bundestages. Sie ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften und der Technik (acatech) sowie der Academia Europaea.

Charlotte Krawczyk wurde in Kiel promoviert und ging vom GEOMAR ans GFZ. 2007 wechselte sie zum Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), wo sie zuletzt stellvertretende Direktorin war. Seit 2007 ist sie zudem Professorin für Geophysik mit Schwerpunkt Seismik an der TU Berlin. 2016 wurde sie ans GFZ rekrutiert, wo sie seitdem auch verschiedene Leitungspositionen übernahm. Sie war 2022-2023 Sprecherin des Programms ‚Changing Earth-Sustaining our Future‘ des Forschungsbereichs Erde und Umwelt in Helmholtz.

Charlotte Krawczyk steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Untersuchung von geologischen Strukturen und Störungen im Untergrund Geophysikalische Abbildung von Deformation und Massentransport
  • Exploration von Lagerstätten und Reservoiren, z.B. für die Geothermie
  • Seismische Methoden und technische Entwicklungen in der angewandten Geophysik
  • Entwicklung und Anwendung von Glasfasertechnologie in den Erdsystemwissenschaften
  • Entwicklung von Frühwarnsystemen für Erdbeben und Tsunamis

Charlotte Krawczyk ist Geophysikerin und seit 2016 Direktorin des Departements Geophysik am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung. Sie leitet dort die Sektion "Geophysikalische Abbildung des Untergrundes", die darauf spezialisiert ist, das Erdinnere mit verschiedenen Methoden zu durchleuchten.

Diese geophysikalischen Methoden sind oft die einzige Möglichkeit, um Informationen über das Erdinnere zu gewinnen. Besonders wichtig ist dabei die Seismik. Diese nutzt die Wellen von natürlichen Erdbeben oder auch künstlich erzeugten Erschütterungen, um ein Bild des Untergrunds zu erstellen. Solche Wellen können Informationen über oberflächennahe Strukturen wie unterschiedliche Sedimentschichten oder Grundwasserleiter liefern, sie können aber auch den Erdkern erreichen. Ergänzt wird die Seismik durch elektromagnetische Messungen und das sogenannte Distributed Acoustic Sensing, bei dem Glasfaserkabel über ihre gesamte Länge hinweg als Sensoren fungieren.

Solche Verfahren sind nicht nur für die Grundlagenforschung wichtig, sondern auch für die praktische Anwendung. Sie helfen beispielsweise, den Untergrund in Städten zu analysieren oder das Potenzial für Erdwärme abzuschätzen. Zudem spielen sie eine zentrale Rolle bei der Überwachung von Vulkanen und Erdbebenzonen und unterstützen dabei die Frühwarnsysteme.

Seit ihrer Promotion hat sich Charlotte Krawczyk mit dem Einsatz dieser Verfahren beschäftigt; am GFZ zunächst in der Grundlagenforschung, als sie das tektonische Geschehen tief unterhalb der Anden untersuchte. 2007 wechselte sie ans LIAG in Hannover und damit in die anwendungsnahe Forschung. Als Sektionschefin für Seismik, Gravimetrie und Magnetik setzte sie viele Methoden vor allem für die Untersuchung des oberflächennahen Untergrunds ein. Dem Thema blieb sie nach ihrem Wechsel zurück zum GFZ treu.

Krawczyk engagiert sich auch in wissenschaftlichen Organisationen. So ist sie Senatorin für Geowissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Chefredakteurin der Zeitschrift "Solid Earth", die von der Europäischen Geowissenschaftlichen Union herausgegeben wird, und Mitglied in der Academia Europaea und der Nationalen Akademie der Wissenschaften und der Technik (acatech).

  • seit 2016 Direktorin des Departements Geophysik und Sektionsleiterin im GFZ
     
  • 2013-2015 stellvertretende Direktorin des LIAG
     
  • 2007 – 2015 Sektionsleiterin Seismik-Gravimetrie-Magnetik beim LIAG
     
  • 1997 – 2007 Wissenschaftlerin am GFZ
     
  • 1995 – 1997 Post-Doc am GFZ
     
  • 1995 Promotion an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und am GEOMAR
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2018 Aufnahme als Mitglied in die Academia Europaea
     
  • 2016 Aufnahme als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften und der Technik (acatech)
     
  • 2011 Aufnahme in AcademiaNet, einer Datenbank mit Profilen exzellenter Wissenschaftlerinnen, die von der Robert-Bosch-Stiftung initiiert wurde
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
  • 2020 Wahl in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft
     
  • seit 2019 Vorsitz der Unabhängigen Expertenkommission Fracking des Deutschen Bundestages
     
  • 2017 – 2023 Mitglied der DFG-Senatskommission für Erdsystemforschung
     
  • 2011 – 2015 Präsidentin der Division "Seismologie" der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU)
     
  • seit 2017 Chefredakteurin des open-access Journals "Solid Earth"