Prof. Dr.
Fabian Leendertz

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Zoonosen
Seuchenökologie
Pandemien
One Health-Ansatz
Coronavirus-Pandemie
Fabian Leendertz

Prof. Dr. Fabian Leendertz ist Veterinärmediziner und Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald. Sein Forschungsschwerpunkt sind Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, wie zum Beispiel Ebola, Lepra, Milzbrand oder Mpox. 

Fabian Leendertz erforscht die Mechanismen der Krankheitsentstehung und -übertragung zwischen Menschen und Tieren und berücksichtigt dabei auch sich verändernde Umweltbedingungen. Er hat einen neuen Typ des Milzbranderregers entdeckt, konnte Lepra bei wild lebenden Menschenaffen nachweisen und identifizierte kürzlich Hörnchen als Reservoir von Mpox-Viren in Afrika. Er leitete die Untersuchung zum Ursprung des westafrikanischen Ebola-Ausbruchs und war Mitglied der WHO-Expertengruppe zur Erforschung des Ursprungs von SARS-CoV-2 (Corona-Virus).

Fabian Leendertz forscht mit dem Ansatz „One Health“, nach dem menschliche, tierische und Umwelt-Gesundheit eng miteinander verwoben sind und gemeinsam betrachtet werden müssen. Er leitet eine der drei Geschäftsstellen der deutschen nationalen One Health Platform und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte, u.a. der One Health-Initiative des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung und des Expertenpools für Pandemic Preparedness des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 

Fabian Leendertz steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Zoonosen, zoonotische Infektionskrankheiten, Reservoire und Übertragung u.a. von Ebola, Mpox, Lepra und respiratorischen Erkrankungen
  • Seuchenökologie, Epidemien, Pandemien, Coronavirus-Pandemie, Covid-19
  • One Health-Ansatz, Zusammenspiel Mensch-Tier-Umwelt, Umweltfaktoren
  • Prävention von Epidemien und Pandemien, Frühwarnsysteme, Gesundheits-Monitoring

Prof. Dr. Fabian Leendertz ist Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald. Das One Health-Konzept sieht die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt als ein großes Ganzes. Die Wissenschaftler:innen am HIOH erforschen grundlegende Mechanismen der Entstehung und Übertragung von Infektionskrankheiten. Drei Hauptforschungsbereiche stehen im Mittelpunkt: Ökologie und Entstehung von Zoonosen, Evolution von Krankheitserregern sowie Epidemiologie und Ökologie von Antibiotikaresistenzen. 

Die Wissenschaftler:innen erforschen die Übertragung von Infektionserregern und mikrobiellen Resistenzen an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt und untersuchen dazu sowohl aktuelle als auch historische Proben. Daraus können sie gezielte Vorhersagen zur zukünftigen Verbreitung potentiell gefährlicher Erreger ableiten und so einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten.

Forschungsschwerpunkt von Fabian Leendertz sind Zoonosen. Er erforscht, unter welchen Bedingungen Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen überspringen und wie das verhindert werden kann. Seine One Health-Forschung spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention von Epidemien und Pandemien, denn viele dieser Krankheiten, darunter Ebola, SARS, MERS und COVID-19, sind zoonotischen Ursprungs. 

2014 leitete Fabian Leendertz die Untersuchung zum Ursprung der Ebola-Epidemie in Westafrika und fand Hinweise, dass Fledermäuse als Reservoir für das Virus dienen könnten. Als Mitglied der WHO-Expertengruppe zur COVID-19-Pandemie erforschte er den möglichen Ursprung von SARS-CoV-2. Er berät Entscheidungsträger zur Bedeutung des Schutzes von Wildtieren und Ökosystemen, um das Überspringen von Bakterien und Viren auf den Menschen zu verhindern. 

Als Gründungsdirektor hat er das Forschungskonzept des HIOH erarbeitet. Zentrales Leitmotiv ist eine interdisziplinäre, systemische und lösungsorientierte Forschung. Vor allem durch den One Health-Ansatz trägt seine Arbeit dazu bei, Frühwarnsysteme für neue Krankheitserreger zu entwickeln und Risikoquellen frühzeitig zu identifizieren, um zukünftige Pandemien zu verhindern.

  • seit 2021 Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald und Leiter der Abteilung „Ökologie und Entstehung von Zoonosen“
     
  • seit 2021 Professor für One Health, Universität Greifswald
     
  • 2016: Habilitation in Mikrobiologie, Freie Universität (FU) Berlin
     
  • 2012 - 2021 Leiter, Projektgruppe Epidemiologie hochpathogener Mikroorganismen, Robert Koch-Institut, Berlin
     
  • 2011: Fachtierarzt für Mikrobiologie (FM)
     
  • 2007 - 2012 Leiter, Nachwuchsgruppe „Emerging Zoonoses“, Robert-Koch-Institut, Berlin
     
  • 2005 - 2007 Postdoktorand, Gruppenleiter Primatenkrankheiten, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
     
  • 2005 Doktor der Veterinärmedizin (DVM), FU Berlin
     
  • 1996 - 2000 Studium der Veterinärmedizin, FU Berlin
     
  • 1995 - 1996 Studium der Veterinärmedizin, Universität Budapest
     
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2025 Korrespondierendes internationales Mitglied, Académie Nationale de Médecine, Paris
     
  • 2023 Hamburger Wissenschaftspreis, Akademie der Wissenschaften Hamburg
     
  • 2020 UN Champions of the Earth Award, Kategorie “Wissenschaft und Innovation“ 
     
  • 2016 Außerordentliches internationales Mitglied, Académie Vétérinaire de France
     
  • 2014 Förderpreis für Zoonose-Forschung, Akademie für Tiergesundheit
     
  • 2006 Eugen Grimminger Preis für Zoonosenforschung, Grimmingerstiftung
     
  • 2005 Nachwuchsförderpreis, Ursula und Heinz-Klös-Stiftung, Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft

 

Gremien und Mitarbeit (Auswahl) 
  • Seit 2024 Mitglied der SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) Arbeitsgruppe zu One Health governance in der EU
     
  • Seit 2023 Mitglied im Expertenpool zum Thema Pandemic Preparedness des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
     
  • Seit 2023 Standortleitung des Geschäftsstellenstandortes Greifswald der One Health Platform (ehemals Nationale Forschungsplattform für Zoonosen)
     
  • 2023 Mitglied der STAR-IDAZ & GloPID-R collaborative Working Group on One Health
     
  • 2021 Mitglied der 10-köpfigen WHO-Expertengruppe zur Erforschung des Ursprungs der Covid-19-Pandemie
     
  • Seit 2020 Mitglied im Beirat der One Health-Initiative des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), seit 2023 Sprecher der Initiative
     
  • 2017 -2023 Gewähltes Mitglied im Beirat der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen
     
  • seit 2016 Vize-Präsident, NGO „Une santé pour tous”, Côte d’Ivoire
     
  • 2014 Leitung der Untersuchung zum Ursprung der Ebola-Epidemie in Westafrika
     
  • seit 2013 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Great Apes Survival Partnership (GRASP) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP)
     
  • seit 2005 Mitglied, Wildlife Health Specialist Group, International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)
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