Prof. Dr.
Florian Schütte

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Ozeanzirkulation und Klimadynamik
Physikalische Ozeanographie
Kleinskaliger Ozean Dynamik
Wechselwirkungen zwischen der Physik und der Biologie
Digitale Zwillinge
Florian Schütte

Florian Schütte ist Wissenschaftler am GEOMAR und untersucht kleinskalige physikalische Prozesse in den Weltmeeren, wie Wirbel und Fronten, die eine entscheidende Rolle für den vertikalen Austausch im Ozean spielen. Diese Prozesse beeinflussen nicht nur die physikalischen Eigenschaften des Meeres, sondern auch biogeochemische Faktoren wie den Kohlenstoffkreislauf, die Sauerstoffkonzentration und die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Dadurch haben sie direkten Einfluss auf biologische Prozesse, darunter die Primärproduktion, vertikale Migration sowie die Verteilung und Häufigkeit mariner Organismen.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf den Wechselwirkungen zwischen physikalischen, biogeochemischen und biologischen Prozessen, insbesondere in den Meeresregionen um die Kapverdischen Inseln und vor Westafrika. Um diese komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen, setzt Florian Schütte auf interdisziplinäre Ansätze mit hochauflösenden Beobachtungsmethoden. Sein Ziel ist es, die Kopplung zwischen der Physik und der Biologie zu entschlüsseln und so zu einem umfassenderen Verständnis des Erdsystems beizutragen.

Florian Schütte steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Ozeanzirkulation und Klimadynamik: Rolle der Ozeane in globalen Klimaprozessen
  • Physikalische Ozeanographie
  • Kleinskaliger Ozean Dynamik
  • Wechselwirkungen zwischen der Physik und der Biologie
  • Digitale Zwillinge

Florian Schütte ist Wissenschaftler am GEOMAR und erforscht, wie kleinste Strömungen und Wirbel die großen Prozesse in den Ozeanen beeinflussen. Diese Bewegungen im Wasser spielen eine entscheidende Rolle für den Austausch von Wärme, Nährstoffen und Sauerstoff. Dadurch beeinflussen sie das Leben im Meer – von kleinsten Algen bis hin zu großen Fischpopulationen.

Ein besonderer Fokus seiner Forschung liegt auf den Meeresregionen rund um die Kapverdischen Inseln und vor Westafrika. Dort untersucht er mit modernen Messmethoden (KI) und Satellitendaten, wie physikalische, chemische und biologische Prozesse im Ozean zusammenwirken. Um die komplexen Abläufe im Meer noch besser zu erfassen, arbeitet Florian Schütte mit „digitalen Zwillingen“ – virtuellen Modellen des Ozeans, die auf riesigen interdisziplinären Datenmengen basieren. Durch die Kombination von Satellitendaten, Messungen vor Ort und hochauflösenden Computersimulationen lassen sich zukünftige Veränderungen in den Meeren besser vorhersagen. So trägt seine Forschung dazu bei, den Einfluss der Ozeane auf das gesamte Erdsystem zu entschlüsseln und nachhaltige Lösungen für den Schutz der Meere zu entwickeln.

Bereits in seiner Doktorarbeit konnte Florian Schütte bedeutende Erkenntnisse über die Rolle von Wirbeln im tropischen Nordostatlantik gewinnen. Er zeigte, dass mesoskalige Wirbel durch ihre starke Rotation stark isolierte Systeme bilden und entdeckte erstmals nahezu sauerstofffreie Zonen in den Kernen einiger dieser Wirbel. Diese einzigartigen Bereiche ermöglichten die Entwicklung einer speziellen biogeochemischen Umgebung. Ein so direkter Zusammenhang zwischen physikalischen Rahmenbedingungen und ökologischen Auswirkungen war im offenen tropischen Atlantik zuvor nicht beobachtet worden.

In seinen aktuellen Forschungsprojekten untersucht Florian Schütte die Wechselwirkungen zwischen mesoskaligen Wirbeln und internen Wellen sowie das Zusammenspiel physikalischer und biogeochemischer Prozesse in der Umgebung von Inseln – Regionen mit besonders hoher ökologischer Vielfalt. Dafür erhebt er physikalische, chemische und biologische Daten, sowohl durch gezielte Schiffsexpeditionen als auch durch Langzeitverankerungen im Ozean. Zusätzlich nutzt er hochauflösende Erdsystemmodelle, um das komplexe Zusammenspiel dieser Prozesse mithilfe von Simulationen zu analysieren. Schließlich werden all diese Datensätze in einem digitalen Zwilling zusammengeführt, um ein umfassendes, integriertes Bild der dynamischen Prozesse im Ozean zu erhalten.

Florian Schütte hat an zahlreichen Expeditionen teilgenommen. Seine Forschung trägt auch dazu bei, Klimamodelle zu verbessern und die Rolle der Ozeane in globalen Klimaprozessen besser zu verstehen.

  • seit 2022 Junior Professor für Physikalische Ozeanographie, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 
     
  • 2020 - 2021 Postdoktorrand, Max-Planck Institut für Meteorologie, Hamburg
     
  • 2016 - 2020 Postdoktorrand, GEOMAR 
     
  • 2013 - 2016 Doktorand in Physikalischer Ozeanographie, GEOMAR 
     
  • 2011 - 2013 Studium, Master „Climate Physics“, CAU  
     
  • 2007 - 2011 Studium, Bachelor „Physik des Erdsystems“, CAU
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2017 KOMPASS Preis für wissenschaftliche, innovative, maritime Arbeiten, Schleswig-Holstein
     
  • 2018 Annette Barthelt-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Meeresforschung, Annette Barthelt-Stiftung, Kiel 
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
  • seit 2023 Sprecher der Young Investigation Group Leaders am GEOMAR
     
  • seit 2017 Mitglied, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Exzellenzinitiative, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
     
  • 2016 - 2019 Mitglied, Sonderforschungsbereich (SFB) 754 „Klima – biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“, DFG
Expert:innen finden