Dr.
Jan Gogarten

Dr. Jan Gogarten ist Infektionsökologe am Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) in Greifswald. Er erforscht mit einem gemeinschaftsökologischen Ansatz (community ecology), welche Faktoren zur Entstehung von Infektionskrankheiten beitragen. Hierzu nutzt er innovative und nicht-invasive Methoden, um die Verbreitung von Mikroorganismen und ihren Wirten an sich verändernden Schnittstellen zwischen Mensch und Wildtieren zu untersuchen. Dazu gehören unter anderem hochsensible Werkzeuge wie das Monitoring von Umwelt-DNA (environmental DNA, eDNA) – also kleinster DNA-Spuren, die Tiere in ihrer Umgebung hinterlassen – zur Kartierung tierischer Gemeinschaften. Zudem erforscht er den Einsatz von Bakteriophagen, d.h. Viren, die Bakterien infizieren, als Instrumente zur Identifizierung von Übertragungswegen. Diese Studien verknüpft er mit einer Vielzahl von Umweltparametern und Daten zum menschlichen Verhalten um die treibenden Faktoren hinter sich wandelnden Wirts- und Mikrobengemeinschaften zu verstehen.
Jan Gogarten steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Infektionsökologie, One Health-Ansatz, Zusammenspiel Mensch-Tier-Umwelt, Umweltfaktoren
- Umwelt-DNA (eDNA)
- Infektionskrankheiten bei nichtmenschlichen Primaten
Dr. Jan Gogarten leitet die Forschungsgruppe für Evolutionäre Gemeinschaftsökologie am Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) in Greifswald. Im Zentrum des One Health-Ansatzes steht das Zusammenspiel von menschlicher, tierischer und ökologischer Gesundheit. Am HIOH widmen sich Forschende der Frage, wie Infektionskrankheiten entstehen und übertragen werden – und das aus einer interdisziplinären Perspektive. Der Fokus liegt auf drei zentralen Themenfeldern: dem Ursprung und der Ökologie von Zoonosen, der evolutionären Dynamik von Krankheitserregern sowie der Verbreitung und ökologischen Einbettung von Antibiotikaresistenzen.
Die Arbeit von Dr. Gogarten bewegt sich an der Schnittstelle dieser Themenfelder. In seiner Forschung beleuchtet er verschiedenste Tier- und Mikrobengemeinschaften – von nichtmenschlichen Primaten und Huftieren bis hin zu einer Vielzahl an Viren und Bakterien.
Er hat umfangreiche Feldforschungen in Mittel- und Nordamerika, Europa sowie in Subsahara-Afrika durchgeführt. Insbesondere war er im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste und im Kibale-Nationalpark in Uganda tätig, wo er Co-Direktor des „Kibale Ecology & Conservation Project” ist.
- seit 2023 Leiter der Nachwuchsgruppe „Evolutionäre Gemeinschaftsökologie“ am HIOH
- 2021 bis 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Angewandte Zoologie und Naturschutz, Universität Greifswald
- 2018 bis 2021 Postdoc in der Arbeitsgruppe Virale Evolution, Robert Koch-Institut Berlin
- 2017 bis 2018 Postdoc am Center for Infection & Immunity der Mailman School of Public Health, Columbia University, New York, USA
- 2017 Promotion in Biologie, McGill University, Montreal, Kanada
- 2011 Master in Anthropologie, Stony Brook University, New York, USA
- bis 2008 Bachelorstudium der Naturwissenschaften, University, Montreal, Kanada
Auszeichnungen (Auswahl)
- seit 2023 gewähltes Mitglied der Global Young Academy
- seit 2023 Associate Editor Journal of Applied Ecology
- 2021 Early Career Award des Jim F. Crow Institute for the Study of Evolution der University of Wisconsin-Madison, USA
- 2017-2018 P.R.I.M.E. Fellow, Vanier Scholar und NSF Graduate Research Fellow
- Einwerbung von Fördermitteln aus zahlreichen Quellen, darunter das Bundesamt für Naturschutz, die Canadian Institutes of Health Research, die National Science Foundation, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Explorers Club Foundation sowie die Europäische Kommission im Rahmen von Horizon Europe
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- seit 2025 Mitglied der Ombudsgruppe des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung
- seit 2023 Mitorganisator des Citizen Science-Projekts CIFLY (im Rahmen der BMBF-geförderten T!Raum-Initiative), in dem Schüler:innen Zoonose-Reservoire und Antibiotikaresistenzen überwachen
- 2020 bis 2021 Mitglied der Gruppe für genomische SARS-CoV-2-Überwachung am Robert Koch-Institut