Prof. Dr.
Magdalena Scheck-Wenderoth

GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
Geothermie
Untergrundnutzung
Digitale Zwillinge
Strukturgeologie
Endlagersuche
Magdalena Scheck-Wenderoth

Magdalena Scheck-Wenderoth ist Direktorin des Departments Geosysteme und Sektionsleiterin für Untergrund-Prozessmodellierung am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung. Mit ihrem Team arbeitet sie an der Erforschung des geologischen Untergrundes insbesondere in Sedimentbecken, und an der Modellierung der darin ablaufenden Prozesse. Im Zentrum steht dabei die Verteilung der verschiedenen Gesteine und der darin stattfindende Wärme- und Fluidtransport.

Ein Ziel ist hier die Erstellung eines Digitalen Zwillings des geologischen Untergrunds. Dies umfasst zum einen die Visualisierung der Untergrundstruktur aber auch die Beschreibung der dort ablaufenden Prozesse, um „was wäre wenn?“ Fragen zu untersuchen. Diese Forschung erleichtert nicht nur das Verständnis der Vorgänge im Untergrund, sondern stellt auch die Grundlage für seine optimale Nutzung, etwa für Geothermie. Ein Beispiel wäre: Was wäre wenn wir in Berlin den Wärme/Kältebedarf aus dem geologischen Untergrund bereitstellen würden?

Nach der Promotion in Geowissenschaften an der FU Berlin und am GFZ war Scheck-Wenderoth als Postdoc und als Wissenschaftlerin am GFZ und an der Universität Kopenhagen tätig. Seit 2008 ist sie Sektionsleiterin am GFZ, seit 2014 Departmentsdirektorin. 2013 wurde sie Professorin für Sedimentbeckenanalyse an der RWTH Aachen, 2024 wechselte sie an die TU Berlin auf die Professur für Sedimentbecken und Georessourcen.

Magdalena Scheck-Wenderoth steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Digitale Zwillinge des geologischen Untergrunds: umfassende digitale Modelle, die unterschiedliche geowissenschaftlichen Daten und Prozesse integrieren
  • Untergrundnutzung, z. B. Geothermie, geologische Speicherung, Endlagersuche
  • Grundwasserdynamik im Klimawandel
  • Sedimentbecken in verschiedenen plattentektonischen Situationen (Bildung, Entwicklung, Struktur)
  • Struktur und Deformation der Lithosphäre (also der Erdkruste und des obersten Erdmantels)
  • Simulation gekoppelter thermisch-hydraulisch-mechanischer Prozesse

Magdalena Scheck-Wenderoth ist Sektionsleiterin für Untergrund-Prozessmodellierung am GFZ. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Modellierung von Prozessen im Untergrund, insbesondere mit dem Transport von Wärme und Flüssigkeiten. Die Wissenschaftlerin und ihr Team führen dabei geologische Daten aus der unterschiedlichsten Herkunft und Art zusammen, um ein präzises digitales Abbild der dreidimensionalen Struktur und darin ablaufender Vorgänge im Untergrund zu erstellen – einen sogenannten Digitalen Zwilling.

Ein Fokus liegt dabei auf Sedimentbecken wie das Norddeutsche Becken oder das Molasse-Gebiet im Voralpenland. Solche Becken, die durch langfristige Senkungsprozesse entstehen und in denen sich große Mengen an Sedimenten ansammeln, machen einen großen Teil der Landoberfläche aus. Auf ihnen lebt ein Großteil der Menschheit. Sie enthalten viele unserer Rohstoffe wie Wasser, Wärme, fossile Brennstoffe, Salze aber auch Metalle. Die Füllung von Sedimentbecken eignet sich außerdem als Speicher für Energie und Stoffe und stellt damit energetische Nutzungs-Optionen für die Energiewende bereit. Digitale Modelle helfen, den Untergrund besser zu verstehen und sein Potential optimal zu nutzen – sei es als Rohstoffquelle oder als Lieferant von geothermischer Energie. Zunehmend wichtig wird zudem der Untergrund als sicherer Speicherort etwa für Wärme oder Kälte, grünes Methan oder Wasserstoff, aber auch für Kohlendioxid oder als Lager für radioaktive oder chemische Abfälle. 

Magdalena Scheck-Wenderoth wurde 1997 an der FU Berlin promoviert, ihre Dissertation hatte sie am GFZ erarbeitet. Ihre Karriere am Helmholtz-Zentrum für Geoforschung führte sie bis zur Position als Direktorin des Departments "Geosysteme". Sie ist ebenfalls Professorin für Sedimentbecken und Georessourcen an der TU Berlin. Seit 2020 unterstützt sie als Mitglied des Nationalen Begleitgremiums den Auswahlprozess für ein deutsches Endlager für hochradioaktive Abfälle mit ihrem Fachwissen. Seit 2018 ist sie Mitglied der Academia Europaea.

Sie war im Vorstand der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV), einer Organisation der Geowissenschaftler mit mehr als 3500 Mitgliedern, aktiv. Darüber hinaus amtierte sie als Vizepräsidentin der Division Tektonik und Strukturgeologie der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) und war für acht Jahre Mitglied im DFG-Fachkollegium Geologie, Ingenieurgeologie und Paläontologie.

Neben ihrer geowissenschaftlichen Forschung ist ihr auch die Förderung von Frauen in den Geowissenschaften, namentlich in Führungspositionen, ein wichtiges Anliegen.

  • seit 2024 Professorin für Sedimentbecken und Georessourcen an der TU Berlin
     
  • seit 2014 Departmentdirektorin am GFZ, zuletzt Geosysteme
     
  • 2013 bis 2024 Professorin für Sedimentbeckenanalyse an der RWTH Aachen
     
  • seit 2008 Sektionsleiterin am GFZ, zuletzt für Untergrund-Prozessmodellierung
     
  • 2000 bis 2007 Wissenschaftlerin am GFZ
     
  • 2000 Research Assistant Professor an der Universität Kopenhagen
     
  • 1997 bis 2000 Postdoc am GFZ
     
  • 1997 Promotion an der FU und am GFZ
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2022 "Professional Excellence Award" der Association for Women Geoscientists
     
  • seit 2018 Mitglied der Academia Europaea
     
  • 2012 Aufnahme in die Datenbank Academia-Net, eine Datenbank zur Förderung der Frauen in Führungspositionen der Wissenschaften 
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
  • seit 2020 Mitglied des Nationalen Begleitgremiums für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle
     
  • 2018 – 2024 Stellvertretende Vorsitzende der DGGV
     
  • 2016 – 2024 Mitglied im DFG-Fachkollegium Geologie, Ingenieurgeologie und Paläontologie
     
  • 2016 – 2019 Vizepräsidentin der Abteilung Tectonics and Structural Geology der EGU
     
  • 2013 – 2021 Generalsekretärin des International Lithosphere Program
     
  • seit 2016 Mitglied im Forschungsbeirat Geothermie-Allianz Bayern
     
  • Mitglied in verschiedenen Editorial Boards von Fachzeitschriften (Basin Research, Tectonophysics)
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