Prof. Dr.
Marc Stadler

Marc Stadler leitet am HZI die Abteilung Mikrobielle Wirkstoffe. Er sucht und entwickelt neue Wirkstoffe für Medikamente, insbesondere neue Antibiotika. Die neuen antibiotische Substanzen sucht er in Mikroorganismen, vor allem in Pilzen und Bakterien. Ziel ist es, neue Wirkstoffe zu finden, um der zunehmenden Antibiotikaresistenz entgegenzuwirken.
Weil immer mehr Krankheitserreger resistent gegen Antibiotika sind, verlieren gängige Medikamente zunehmend ihre Wirksamkeit. Marc Stadler sucht neue Wirkstoffe für neue Medikamente in seltenen Arten von Pilzen und Bakterien, vor allem aus tropischen Gebieten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die biotechnologische Produktion neuer natürlicher Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Malaria oder gegen die Flussblindheit, die überwiegend in Afrika auftritt und durch die Infektion mit einem Fadenwurm entsteht.
Bevor Marc Stadler ans HZI kam war er in der Industrie tätig. Er ist anerkannter Experte für industrielle Mikrobiologie, Mykologie und pilzliche Biodiversitätsforschung. Er ist Präsident der „International Mycological Association“ und Scout für Nachwuchswissenschaftler:innen aus dem Ausland im Henriette Herz-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Marc Stadler steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Wirkstoffforschung: Naturstoffe, Sekundärmetaboliten (sekundäre Pflanzenstoffe)
- Mykologie: pilzliche Biodiversitätsforschung (Taxonomie, Ökologie), human- und pflanzenpathogene Pilze
- neue Antibiotika
- Infektionskrankheiten und Erreger: Fadenwürmer (Nematoden)
- Medikamentenentwicklung
Marc Stadler leitet am HZI die Abteilung Mikrobielle Wirkstoffe und ist Experte für Mykologie, der Wissenschaft der Pilze. Die Mykologie hat sich zu einer modernen wissenschaftlichen Disziplin entwickelt. Ein Aspekt hierfür ist das Potenzial von Pilzen bei der Entdeckung von neuen Wirkstoffen für Arzneimittel. Marc Stadler identifiziert in Pilzen und Bakterien neue Naturstoffe, die als Grundlage für innovative Medikamente dienen können. Angesichts der wachsenden Antibiotikaresistenz liegt ein Fokus auf Substanzen gegen multiresistente Bakterien. Er untersucht dafür Kulturen neuer und seltener Arten von Pilzen und Bakterien aus tropischen Gebieten und in Kooperation mit Amateurmykologen auch seltene einheimische Pilze. Ein weiteres Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind pathogene Pilze. Denn auch Pilzerreger, die Infektionen auslösen, sind zunehmend resistent gegen Pilzmedikamente (Antimykotika).
Die gefundenen Substanzen testet Marc Stadler an pathogenen und multiresistenten Bakterien, filamentösen Pilze, Hefen und Zellkulturen. Außerdem führt er Tests an Fadenwürmern durch und sucht damit Kandidaten für neue Arzneistoffe gegen Parasiten (Antiparasitika) sowie neue Substanzen, die zur Bekämpfung von Würmern eingesetzt werden können (Anthelmintica). Die Substanzen werden auch internen und externen Kooperationspartnern für spezielle Tests zur Verfügung gestellt. Mithilfe moderner Bioreaktoren können Marc Stadler und sein Team potenzielle Wirkstoffkandidaten biotechnologisch produzieren und sie in ausreichender Menge und Qualität für präklinische Studien bereitstellen. Dabei arbeiten die Forscher:innen sowohl mit Wildstämmen als auch mit gentechnisch veränderten Organismen.
Ziel der Forschung von Marc Stadler ist es, dringend benötigte neue Therapeutika zu entdecken und zu entwickeln, insbesondere für Infektionen, bei denen herkömmliche Medikamente versagen. In Forschungskooperationen arbeitet er zum Beispiel an der biotechnologischen Produktion neuer natürlicher Wirkstoffe zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Malaria sowie an einer neuen Wirkstoffklasse gegen Krankenhauskeime. Für den Weg in die praktische Anwendung kooperiert er mit Industriepartnern.
- seit 2012 Leiter, Abteilung Mikrobielle Wirkstoffe, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
- seit 2012 Professor für Biologie und Biotechnologie, Technische Universität (TU) Braunschweig
- 2012 Habilitation, Fachgebiet Mykologie, Universität Bayreuth
- 2006 - 2012 Mitgründer, InterMed Discovery GmbH , Abteilungsleiter Fermentation & Microbiologie, Dortmund
- 2003 - 2012 Dozent, Abteilung Mykologie, Universität Bayreuth
- 1995 - 2006 Wirkstoffforschung, Bayer Healthcare AG, Leverkusen
- 1994 - 1995 Postdoktorand, Stipendiat, Natural Product Chemistry, University of Lund, Schweden
- 1993 Promotion in Biotechnologie, Technische Universität (TU) Kaiserslautern
- 1985 - 1993 Studium der Biologie und Biotechnologie, TU Kaiserslautern
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2024 „Highly Cited Researchers“, Clarivate Analytics
- 2013 Gastprofessor, Institut für Mikrobiologie CAS, Peking, Volksrepublik China
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- seit 2024 Präsident der International Mycological Association
- seit 2024 Scout für Nachwuchswissenschaftler:innen, Henriette Herz-Programm, Alexander von Humboldt-Stiftung
- Mitglied, Herausgebergremien, Fachzeitschriften „Studies in Mycology“, „Fungal Diversity“
- Schriftleiter, Zeitschrift „IMA Fungus“