Prof. Dr.
Morelia Urlaub

Morelia Urlaub ist Juniorprofessorin am GEOMAR und erforscht Naturgefahren unter Wasser. Ihr Forschungsschwerpunkt sind Hangrutsche, die unter Wasser stattfinden und Tsunamis auslösen können. Submarine Hangrutschungen sind für ein Viertel aller Tsunamis die Ursache, denn solche Hangrutsche passieren schnell, sie bewegen große Mengen an Material und verdrängen dadurch schnell viel Wasser.
Die dynamischen Prozesse submariner Hangrutsche werden noch nicht gut verstanden, da die Orte schwer oder gar nicht zugänglich sind. Mit ihrer Arbeitsgruppe untersucht Morelia Urlaub die Prozesse, um die Ursachen besser zu verstehen. Sie setzt dafür modernste Technologien ein. In Projekten erforscht sie auch warum Flanken von Vulkanen an der Küste oder auf Inseln plötzlich abrutschen. Auch diese sogenannten Flankenkollapse können verheerende Tsunamis auslösen.
Morelia Urlaub wurde 2013 an der University of Southampton in England promoviert. Sie leitet am GEOMAR eine Nachwuchsforschungsgruppe und ist seit 2022 Professorin für Marine Geomechanik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und am GEOMAR.
Morelia Urlaub steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Submarine Naturgefahren
- Submarine Hangrutschungen
- Vulkane und Tsunamis
- Vulkandeformation
- Marine Bodenmechanik
Morelia Urlaub ist Professorin am GEOMAR. Sie erforscht marine Naturgefahren - unter anderem Tsunamis, die gefährlichsten und verheerendsten Naturgefahren unter Wasser. Tsunamis bedrohen die Bevölkerung und die Infrastruktur ganzer Küstenbereiche. Ausgelöst werden sie, weil sich Material wie Geröll und Gestein sehr schnell verlagert und sich dadurch die Meeresbodentopographie verändert. Die Hauptursache sind Erdbeben, etwa ein Viertel aller Tsunamis werden aber von submarinen Hangrutschungen ausgelöst.
Forscher:innen können inzwischen die Ausbreitung von Tsunamiwellen sehr gut vorhersagen. Es ist allerdings sehr schwierig vorherzusehen, welche Prozesse und Wirkungen einen Tsunami auslösen. Morelia Urlaub erforscht diese Prozesse, um Gefahren besser vorhersagen zu können. In einem Forschungsprojekt untersucht sie Vulkane an Küsten und auf Inseln und deren unter Wasser liegenden Flanken. Denn geologische Aufzeichnungen zeigen, dass vulkanische Flankeneinbrüche ins Meer Tsunamis auslösen können, die aufgrund der enorme Energie zu den größten und verheerendsten Naturvorgängen auf der Erde gehören.
Am Ätna in Sizilien konnte Morelia Urlaub mit einer Forschungsgruppe zum ersten Mal messen, wie sich eine Vulkanflanke unter Wasser bewegt. Sie erforscht nun weiter, unter welchen Voraussetzungen es zu den gefährlichen Rutschungen der Flanken kommen kann. Hierfür setzt sie verschiedene Methoden ein. In Feldbeobachtungen untersucht sie mit ihrem Team die inneren Strukturen der Vulkane, in Modellen wird zum Beispiel das Gleiten von Flanken und die Wechselwirkung mit dem Magmasystem simuliert und im Labor wird das mechanische Verhalten von Gestein bei einem langsamen Gleiten untersucht.
Mit ihrer Forschung möchte Morelia Urlaub dazu beitragen, dass submarine Hangrutschungen in Zukunft vorhergesagt werden können und geeignete Tsunami-Frühwarnsysteme entwickelt werden. Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten zur Risikominderung und zum Schutz der Küstenbewohner.
- seit 2022 Juniorprofessorin für Marine Geomechanik, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
- seit 2021 Nachwuchsgruppenleiterin, GEOMAR
- 2013 - 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, GEOMAR
- 2013 Postdoktorandin, National Oceanography Centre Southampton, Großbritannien
- 2012 Promotion, University of Southampton, Southampton, Großbritannien
- 2009 Master in Marine Geowissenschaften, Universität Bremen
- 2006 Bachelor in Geowissenschaften, Universität Bremen
- 2002 - 2003 Lehrerin, Village School, Guatemala City, Guatemala
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- 2023 - 2025 Leiterin, Projekt „REET: REconstructing VOLcanic erUptions and Tsunamis Of Krakatau VolcaNo“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- 2021 - 2026 Leiterin, Projekt „Do Volcanoes Collapse Retrogressively?", Helmholtz Nachwuchsforschungsgruppe
- 2021 - 2026 Leiterin, „PRE-COLLAPSE - Slow sliding of volcanic flanks as PREcursor to catastrophic COLLAPSE”, ERC Starting Grant, European Research Council (ERC)