Dr.
Tino Gottschall

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
Hochfeld-Magnetlabor
Umweltfreundliche Kühl- und Heizlösungen
Wasserstoffwirtschaft
Tino Gottschall

Tino Gottschall ist Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Er arbeitet vor allem am Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) und erforscht magnetokalorische Materialien. Das sind Materialien, die ihre Temperatur ändern, wenn sie einem magnetischen Feld ausgesetzt werden. Sie gelten als vielversprechend für umweltfreundliche Kühltechnologien. 

Bei der Transformation zu einer CO2-neutralen Gesellschaft wird Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen. Tino Gottschall erforscht auch, wie Wasserstoff im großen Maßstab verflüssigt und gespeichert werden kann. Er arbeitet daran, den Energieverbrauch bei der Verflüssigung von Wasserstoff mit Hilfe von magnetokalorischen Materialien zu reduzieren. Ziel ist es, den Energieverbrauch bei der Wasserstoffverflüssigung um bis zu 50 Prozent zu senken.

Für seine innovativen Arbeiten wurde Tino Gottschall 2021 mit dem Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Er ist außerdem Mitbegründer von MAGNOTHERM, einem Spin-off der TU Darmstadt, das sich der Entwicklung effizienter und umweltfreundlicher Kühl- und Heizlösungen auf Basis magnetischer Materialien widmet.

Tino Gottschall steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Hochfeld-Magnetlabor: Forschung mit höchsten magnetischen Feldern
  • Magnetokalorische Materialien
  • Umweltfreundliche Kühl- und Heizlösungen
  • Wasserstoffwirtschaft: Verflüssigung, Transport und Speicherung von Wasserstoff
  • Neue Technologien für die Energiewende

Tino Gottschall leitet die Forschungsgruppe „Energy materials for future applications“ am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Er arbeitet vor allem am Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) und erforscht magnetokalorische Materialien. Das HLD betreibt moderne Materialforschung in höchsten magnetischen Feldern. Die Experimente ermöglichen es Forschern, Materialeigenschaften gezielt zu beeinflussen. Dabei gelingen oft wegweisende Entdeckungen, die grundlegende Erkenntnisse liefern und Fortschritte in der Materialentwicklung fördern.

Tino Gottschall erforscht sogenannte magnetokalorische Materialien, die ihre Temperaturen verändern, wenn sie einem Magnetfeld ausgesetzt sind. Diese Elemente und Legierungen eignen sich für neuartige Kühltechniken, die ohne die klimaschädlichen Kältemittel heutiger Kühlschränke auskommen. In Zukunft können dadurch beispielsweise Supermarkt-Kühltruhen umweltfreundlicher arbeiten und Kühlcontainer effizienter werden. Die Materialien eignen sich aber auch für die Wasserstoff-Verflüssigung bei tiefen Temperaturen. 

Bei der Transformation zu einer CO₂-neutralen Gesellschaft wird Wasserstoff (H₂) eine zentrale Rolle spielen. Denn Energie kann in Form von flüssigem Wasserstoff gespeichert und transportiert werden. Um Wasserstoff zu verflüssigen, muss er aber auf -253 °C abgekühlt werden. Das ist teuer und verbraucht viel Energie. In einem großen Projekt (Horizont Europa-Projekt HyLICAL) arbeitet Tino Gottschall mit magnetokalorischen Materialien an einer kostengünstigen Verflüssigungstechnologie, um die Speicherung und den Transport großer Mengen Flüssigwasserstoff zu ermöglichen. Das könnte die Wasserstoffwirtschaft wesentlich nach vorne bringen. Er konzipiert zudem Verflüssigungsanlagen in kleinem Maßstab, die dezentral arbeiten können. Dadurch wird die Technologie interessant für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. 

Der zunehmende Einsatz von Kühlanwendungen in unserem Alltag wird mittlerweile als ökologisch problematisch wahrgenommen. Die magnetische Kühlung könnte diese Belastung für Klima und Umwelt minimieren. Die Forschungsarbeiten von Tino Gottschall sind anwendungsorientiert und haben eine hohe Relevanz für die Energiewende.

  • seit 2019 Forschungsgruppenleiter „Energy materials for future applications“, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
     
  • seit 2019 Mitbegründer, MAGNOTHERM®, Darmstadt
     
  • 2017 - 2018 Postdoktorand, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
     
  • 2016 - 2017 Postdoktorand, Universitat de Barcelona, Barcelona, Spanien
     
  • 2016 Promotion, Technische Universität (TU) Darmstadt
     
  • 2012 - 2016 Doktorand, Doktor der Naturwissenschaft, Materialwissenschaften, TU Darmstadt
     
  • 2007 - 2012 Studium der Physik, Technische Universität (TU) Dresden
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2021 Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis, Oxford Instruments NanoScience
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
  • Mitglied des Helmholtz Think Tank seit 2023
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