Prof. Dr.
Tobias Pischon

Prof. Dr. Tobias Pischon leitet am Max Delbrück Center Berlin (MDC) die Arbeitsgruppe Molekulare Epidemiologie. Die Gruppe untersucht bevölkerungsweit, welchen Einfluss Lebensstil, Umwelt, Stoffwechsel und genetische Veranlagung auf das Risiko chronischer Erkrankungen haben.
Tobias Pischon sucht vor allem nach molekularen Markern, die er mit dem Krankheitsrisiko in Beziehung setzt. Ziel ist es, grundlegende Mechanismen der Krankheitsentstehung besser zu verstehen, Erkrankungen besser vorherzusagen und Menschen mit hohem Krankheitsrisiko rechtzeitig erkennen zu können. Hierbei untersucht er auch Einflüsse durch Ernährung, körperlicher Aktivität und sozioökonomischen Faktoren wie Bildungsstand und Einkommen. Die Vision ist es, durch gezielte Prävention das Risiko chronischer Krankheiten zu vermindern.
Die Forschung von Tobias Pischon stützt sich auf große, populationsbasierte Kohortenstudien. So ist er federführend an der NAKO Gesundheitsstudie beteiligt, in der seit 2014 mehr als 200,000 Personen wiederholt untersucht werden, um Risikofaktoren von Krankheiten zu untersuchen.
Tobias Pischon hat unter anderem an der Freien Universität Berlin studiert und war Forschungsstipendiat an der Harvard School of Public Health in Boston, USA.
Tobias Pischon steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Molekulare Epidemiologie
- Chronische Erkrankungen: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen
- Risikofaktoren von Erkrankungen: Lebensstil, Umwelt, Stoffwechsel, genetische Veranlagung
- Krankheitsentstehung, Risikovorhersage, Biomarker, personalisierte Prävention
- Umweltfaktoren der Krankheitsentstehung: Lärmbelastung, klimatische Veränderungen
- NAKO Gesundheitsstudie
Tobias Pischon untersucht mit seiner Arbeitsgruppe Molekulare Epidemiologie welchen Einfluss Lebensstil, Umwelt, Stoffwechsel und genetische Veranlagung auf das Risiko chronischer Erkrankungen haben – und das in Bezug auf die gesamte Bevölkerung.
Der Forschungsschwerpunkt von Tobias Pischon liegt auf der Erfassung von molekularen Markern, die mit dem Krankheitsrisiko in Beziehung setzt.
Die wesentlichen Fragen seiner Forschung sind: Warum erkranken einige Menschen, während andere gesund bleiben? Welche Risikofaktoren und Schutzmechanismen tragen dazu bei? Wie hängen Krankheitsfaktoren zusammen? Dies untersucht er auch in der NAKO Gesundheitsstudie bei der bundesweit mehr als 200.000 Menschen über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren in regelmäßigen Abständen untersucht werden. Er analysiert Risikofaktoren für die häufigsten chronischen Krankheiten, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, um neue Risikofaktoren und Biomarker zu identifizieren. Ziel ist eine personalisierte Prävention, eine möglichst genaue Risikovorhersagen für einzelne Personen.
Die Studie trägt dazu bei, die Ursachen von Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu finden, sie früher zu erkennen und Krankheiten besser vorzubeugen. Da die erhobenen Daten Regionen zugeordnet werden, kann auch bewertet werden, wie sich Umweltfaktoren wie Feinstaub- und Lärmbelastung oder klimatische Veränderungen auf die Gesundheit auswirken.
Tobias Pischon interessiert sich auch für die Frage, inwieweit Ernährung, körperliche Aktivität und sozioökonomische Faktoren den Stoffwechsel und das Krankheitsrisiko beeinflussen. So hat er beispielsweise in der NAKO Gesundheitsstudie festgestellt, dass ein niedriger Bildungsstand und ein geringes Einkommen bei Frauen stärker als bei Männern mit dem Vorliegen von Adipositas und Bluthochdruck verbunden ist und auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen stärker erhöhen als bei Männern. Dies unterstreicht die Bedeutung geschlechtsspezifischer Präventionsstrategien und die Relevanz, auch soziale Ungleichheiten in den Strategien zu berücksichtigen.
Tobias Pischon ist seit 2018 Mitglied im Vorstand des NAKO e.V., der die NAKO Gesundheitsstudie leitet. Er ist außerdam als Principal Investigator für das NAKO Studienzentrum Berlin-Nord am MDC verantwortlich.
Tobias Pischon hat an der Freien Universität Berlin studiert und war drei Jahre lang Forschungsstipendiat und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Harvard School of Public Health in Boston, USA. Bevor er ans Max Delbrück Center kam leitete er die Arbeitsgruppe Biomarker- am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke.
- seit 2010 Leiter, Arbeitsgruppe Molekulare Epidemiologie, Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin Berlin Buch
- seit 2010 Professor für Molekulare Epidemiologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
- 2008 - 2010 Leiter, Arbeitsgruppe Biomarker, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
- 2007 Habilitation und Venia legendi (Lehrbefugnis), Charité Universitätsmedizin Berlin
- 2004 - 2008 Wissenschaftler, Abteilung für Epidemiologie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung
- 2005 - 2007 Wissenschaftler, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité Universitätsmedizin Berlin
- 2003 - 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Harvard School of Public Health, Boston, USA
- 2001 - 2003 Postdoctoral Research Fellow, Departments of Nutrition and Epidemiology, Harvard School of Public Health, Boston, USA
- 1999 - 2001 Master of Public Health, Technische Universität (TU) Berlin
- 1999 Dr. med., Fachbereich Humanmedizin, Freie Universität Berlin
- 1999 Approbation als Arzt
- 1991 - 1998 Studium der Humanmedizin, Freie Universität Berlin
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2003 Fellow, 29th Ten-Day Seminar on the Epidemiology and Prevention of Cardiovascular Disease, American Heart Association
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- seit 2018 Vorstandsmitglied, NAKO Gesundheitsstudie (German National Cohort) und NAKO e.V., Heidelberg
- seit 2015 Leiter Biobank Technology Plattform Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, Berlin
- 2015 - 2023 Wissenschaftlicher Direktor, Biobank Core Facility Berlin Institute of Health at Charité - Universitätsmedizin Berlin
- 2011-2021 International Grant Panel Member, World Cancer Research Fund