Prof. Dr.
Uwe Riedel

Uwe Riedel ist Direktor des Instituts für CO2-arme Industrieprozesse des DLR. Das Institut entwickelt Technologien für die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien, wie der Stahl-, Zement-, Chemie- und Aluminiumproduktion. Ziel ist es, CO₂-Emissionen zu reduzieren und industrielle Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Im Fokus steht die Entwicklung und Umsetzung von Dekarbonisierungskonzepten für verschiedene Industriebranchen.
Die Industrie benötigt den Großteil ihrer Energie in Form von Wärme. Bis jetzt wird der Großteil des Wärmebedarfs durch fossile Brennstoffe gedeckt, dabei werden hohe Mengen an Treibhausgasen, vor allem Kohlendioxid (CO2), ausgestoßen. Ziel der Forschung von Uwe Riedel ist es, industrielle Prozesse so zu gestalten, dass sie möglichst wenig bis gar kein CO2 produzieren. Durch digitale Zwillinge und virtuelles Design werden Prozessumstellungen von fossilen auf klimaneutrale Technologien simuliert, um Risiken und Kosten für Unternehmen zu minimieren.
Uwe Riedel ist auch Professor für das Fachgebiet Dekarbonisierte Industrieprozesse. Mit seiner Forschung trägt er maßgeblich zur Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität bei.
Uwe Riedel steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- CO2-arme Industrieprozesse: Energiewende in der Industrie
- Dekarbonisierung: Strategien, Methoden
- Wärmewende der Industrie
- Hochtemperatur-Wärmepumpen (HTWP)
- Carbon Capture and Utilization (CCU)
- Disruptive Prozesse
- Technologietransfer
Uwe Riedel ist Direktor des Instituts für CO2-arme Industrieprozesse. Das Institut wurde 2019 gegründet, um Möglichkeiten für eine Dekarbonisierung für Industriebranchen zu erforschen. Im Mittelpunkt stehen nachhaltige Energieversorgung und Effizienzsteigerung, um die Energiewende in der Industrie zu gestalten und Klimaziele zu erreichen.
Am Institut werden Technologien erforscht und entwickelt, die den Ausstoß von Kohlendioxid reduzieren. Der Schwerpunkt liegt auf regenerativer Wärme für Industrieprozesse. Denn die Industrie benötigt etwa 70 Prozent ihrer Energie in Form von Wärme, aber nur etwa 15 Prozent dieser Wärme werden bisher mit „grünen“ Technologien erzeugt. Bei der Umstellung spielt die Entwicklung von Hochtemperatur-Wärmepumpen (HTWP) eine wichtige Rolle. Am Institut wurde ein HTWP-Prototyp entwickelt (CoBra), mit dem Prozesswärme und auch Prozesskälte für Industrieprozesse bereitgestellt werden kann.
In einer weiteren Abteilung wird untersucht, wie CO2-Emissionen bei Herstellungsprozessen vermieden werden können. Es werden kohlenstoffarme Technologien wie Wasserstoffanwendungen oder kohlenstoff-freie Energieträger entwickelt, die schwer elektrifizierbare Prozesse umweltfreundlicher machen. Wenn in einem Industrieprozess CO2-Emissionen nicht weiter verringert werden können, prüfen die Forscher:innen, ob Kohlendioxid abgeschieden und in anderen Bereichen verwendet werden kann, dies wird als „Carbon Capture and Utilization“ (CCU) bezeichnet.
In der Abteilung für Simulation und virtuelles Design werden Strategien zur Dekarbonisierung entwickelt sowie Digitale Zwillinge für Industrieprozesse. Digitale Zwillinge simulieren Prozessumstellungen von fossilen auf klimaneutrale Technologien. Hierdurch können die Risiken und Kosten für Unternehmen minimiert werden.
Die Energiewende erfordert eine umfangreiche, konzertierte Umgestaltung nahezu aller Industrieprozesse. Als Direktor des Instituts schafft Uwe Riedel Bedingungen für die entsprechende Forschung. Das Institut arbeitet im Rahmen des Technologietransfers mit Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie zusammen. Uwe Riedel bahnt solche Kooperationen an und bringt seine Expertise in verschiedenen Gremien ein.
- seit 2021 Professor, Fachgebiet Dekarbonisierte Industrieprozesse, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
- seit 2019 Direktor, Institut für CO2-arme Industrieprozesse, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Standorte Cottbus und Zittau
- 2008 - 2021 Professor für Luft- und Raumfahrttechnik, Universität Stuttgart
- 2008 - 2021 Leiter, Abteilung Chemische Kinetik, Institut für Verbrennungstechnik, DLR Stuttgart
- 2003 - 2008 Privatdozent, Universität Heidelberg
- 2003 Habilitation, Physikalische Chemie, Universität Heidelberg
- 1992 Promotion in Physik, Universität Heidelberg
- 1988 - 1992 Promotionsstudent, Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, Universität Heidelberg
- 1983 - 1988 Studium und Diplom in Physik, Universität Heidelberg
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2024 Russell Severance Springer Professorship, University of California, Berkeley, USA
- 2021 Fellow of the Combustion Institute
- 2021 Best Paper Award, Coal, Biomass & Alternative Fuels Committee, ASME Turbo Expo 2021
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- Fachbeirat, Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), Cottbus
- Vorsitzender, Programmausschuss, Deutscher Flammentag
- Mitglied, Deutsche Sektion Combustion Institute, Karlsruhe
- Mitglied, Combustion Institute, Pittsburgh, Pennsylvania, USA