Prof. Dr.
Almut Arneth

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Ökosysteme
Biodiversität
Klimawandel
Weltklimarat
Almut Arneth

Almut Arneth ist Ökosystemforscherin am Campus Alpin des Karlsruher Instituts für Technologie. In ihrer Forschung verknüpft sie die Bereiche Klimawissenschaft und Biodiversität. Mit ihren Arbeiten hat sie zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkungen und Rückkopplungen zwischen Landökosystemen und Klimawandel beigetragen. Denn einerseits verändert Landnutzung das regionale Klima und andererseits wirken sich Klimaveränderungen auf Ökosysteme aus. 

Almut Arneth engagiert sich im Weltklimarat und im Weltbiodiversitätsrat. Sie gehört zu den meistzitierten Wissenschaftlerinnen der Welt, die Ergebnisse ihrer Arbeit fließen in politische und gesellschaftliche Diskussionen. Und sie ist eine der Verfasserinnen des 2019 veröffentlichten Sonderberichts über Klimawandel und Landsysteme des Weltklimarates IPCC und des Globalen Sachstandberichts des IPBES. 

Nach einem Studium der Ökophysiologie an der Universität Bayreuth wurde Almut Arneth 1998 an der Lincoln University in Neuseeland in Umweltwissenschaften promoviert. 2012 wechselte sie ans KIT. Sie erhielt den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg und den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG). 

Almut Arneth steht, im Rahmen eines allerdings sehr begrenzten Zeitbudgets, potentiell für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen: 

  • Ökosysteme
  • Biodiversität
  • Wechselwirkungen zwischen Landökosystemen und Klimawandel, Landnutzungswandel
  • Terrestrische Ökosysteme und Atmosphäre: Interaktionen, CO2- und Wasseraustausch
  • Weltklimarat (IPPC) und Weltbiodiversitätsrat (IPBES)

Almut Arneth und ihr Team erforschen die Interaktionen zwischen Landnutzungswandel, Klimawandel und Landökosystemen. Sie untersuchen zum Beispiel, wie sich der Klimawandel auf das Wachstum von Wäldern auswirkt und was das wiederum für die zukünftige Aufnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre bedeutet. Das Team entwickelt dafür Simulationsmodelle, die verschiedene Prozesse in Ökosystemen berechnen. 

Diese Berechnungen können für einzelne Regionen oder global durchgeführt werden. Die Forschenden koppeln diese Modelle auch an sozioökonomische Modelle der Landnutzung, die ökonomische und soziale Dimensionen berücksichtigen. Sie können damit abbilden, wie sich Bevölkerungswachstum, Pro-Kopf-Verbrauch oder Maßnahmen gegen den Klimawandel auf Ökosysteme auswirken und welche Rückkopplungen zwischen natürlichen und sozioökonomischen Systemen möglich sein könnten. 

Ein neuer Schwerpunkt ist auch die Entwicklung von Modellen, mit denen Ökosystemfunktionen und  Artenvielfalt verknüpft werden können. Arten- und nischenreiche Ökosysteme sind resilienter gegen den Klimawandel und Wetterextreme. Die Arbeiten zielen darauf ab, zum Beispiel zu berechnen, wie sich ein Wald mit einem funktionierenden Nahrungsnetz konkret unterscheidet von einem Wald, in dem durch menschlichen Einfluss wichtige Bestandteile des Nahrungsnetzes entfernt wurden. 

Die Forschung von Almut Arneth ist durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gekennzeichnet. Sie engagiert sich in nationalen und internationalen Gremien, sie koordiniert Forschungsgruppen  und war Leitautorin verschiedener Berichte des Weltklimarates IPPC und des Weltdiversitätsrates IPBES. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

  • seit 2012 Leiterin, Abteilung Ökosystem-Atmosphäre Interaktionen, Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), Campus Alpin, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Garmisch-Partenkirchen
     
  • seit 2012 Professur, Institut für Geographie und Geoökologie, KIT
     
  • 2011 - 2012 Professorin, Universität Lund, Schweden
     
  • 2004 - 2011 Dozentin, Gruppenleiterin, Marie Curie Excellence Team, Universität Lund, Schweden
     
  • 2002 - 2004 Wissenschaftlerin, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
     
  • 2000 - 2002 Gruppenleiterin, Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena
     
  • 1998 - 2000 Postdoktorandin, Landcare Research, Neuseeland 
     
  • 1998 Promotion in Umweltwissenschaften, Lincoln University, Neuseeland
     
  • 1994 Abschluss Studium der Ökophysiologie, Universität Bayreuth 
Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2024 Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg 
     
  • 2022 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis
     
  • 2024, 2023, 2022, 2020, 2019, 2018 Highly-cited researcher, Clarivate - Web of Science 
     
  • 2012 Helmholtz-Professur, Helmholtz-Gemeinschaft  
     
  • 2004 Marie Curie Excellence Team Grant, Europäische Kommission 
     
  • 2000 Emmy Noether-Programm, Stipendium für herausragende Nachwuchswissenschaftler, DFG 
     
  • 1998 Stipendium, New Zealand Foundation for Science, Research & Technology, Neuseeland 

Gremien und Mitarbeit (Auswahl)

  • seit 2022 Mitglied, Climate-Advisory Panel to the Land Baden-Württemberg 
     
  • 2022-2024 Leitautorin, IPBES ‘Nexus’ Assessment Report, International Science-Policy Platform for Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) 
     
  • 2018 - 2022 Leitautorin, 6. Bewertungsberichts, „Land- und Süßwasserökosysteme“, Weltklimarat, Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 
     
  • 2017 - 2019 koordinierende Leitautorin, Sonderbericht Land und Klimawandel, IPCC
     
  • 2017-2019 koordinierende Leitautorin, Globaler Sachstandbericht, IPBES
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