Prof. Dr.
Torsten Sachs

GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
Methoden zur Messung von Treibhausgasflüssen
Treibhausgasemissionen aus arktischen Permafrostgebieten
Methanemissionen aus Feuchtgebieten
Rolle der Arktis im Klimasystem
Moore als Kohlenstoffspeicher
Torsten Sachs / Leiter der Arbeitsgruppe Earth-Atmosphere Interactions (TEAM) am GFZ

Prof. Dr. Torsten Sachs ist Leiter der Arbeitsgruppe Land-Atmosphäre-Wechselwirkungen am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam. Dort erforscht er insbesondere den Austausch von Treibhausgasen wie CO₂ und Methan zwischen verschiedensten Geoökosystemen und der Atmosphäre mit dem Ziel, die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf Ökosysteme und deren Treibhausgasquellen- und –senkenfunktion besser zu verstehen.

Seine Forschung konzentriert sich dabei insbesondere auf die Quantifizierung und Modellierung der Treibhausgasdynamik verschieden stark degradierter und wiedervernässter Moorgebiete, überwiegend in Norddeutschland, sowie weitgehend unberührter arktischer Permafrostgebiete. Er nutzt dafür vor allem mikrometeorologische Methoden, mit denen Treibhausgasflüsse auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen erfasst werden können. Auch Fernerkundung und Methoden des maschinellen Lernens kommen für räumlichen Analysen und Projektionen zum Einsatz. 

Torsten Sachs hat Geoökologie studiert und wurde an der Universität Potsdam promoviert. Seit 2009 forscht er am GFZ und ist seit Januar 2024 zudem Professor für Land-Atmosphäre-Interaktionen am Institut für Geoökologie der Technischen Universität Braunschweig.

Torsten Sachs steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen

  • Methoden zur Messung von Treibhausgasflüssen zwischen Land und Atmosphäre
  • Technologische Entwicklungen zur verbesserten Erfassung von Treibhausgasflüssen
  • Treibhausgasemissionen aus arktischen Permafrostgebieten und ihre Bedeutung für den globalen Klimawandel
  • Methanemissionen aus Feuchtgebieten: Prozesse und Steuerungsfaktoren
  • Einfluss der Bodeneigenschaften auf Treibhausgasemissionen
  • Bedeutung der Vegetation für den Treibhausgasaustausch in verschiedenen Ökosystemen
  • Rolle der Arktis im Klimasystem und Rückkopplungseffekte
  • Moore als Kohlenstoffspeicher und Klimarelevanz
  • Bedeutung von Langzeitstudien für das Verständnis von Klimaveränderungen
  • Interdisziplinäre Ansätze in der Klimaforschung
  • Forschungslogistik und Herausforderungen bei Feldstudien in der Arktis

Prof. Dr. Torsten Sachs erforscht, wie die Erdoberfläche und die Atmosphäre Gase, Wärme und Wasser austauschen. Dabei liegt sein Fokus auf den Treibhausgasen Kohlendioxid und Methan, auf den Prozessen, die die Freisetzung und Bindung dieser Gase im Ökosystem steuern, und auf den Umweltbedingungen, die diese Prozesse beeinflussen. Ziel ist es besser zu verstehen, wie sich die Freisetzung von Treibhausgasen durch den Klimawandel verändert und auf diesen zurückwirkt. 

Dabei beschäftigt er sich vor allem mit Permafrostgebieten in der Arktis und Mooren in Deutschland. Beide Systeme speichern große Mengen Kohlenstoff, der jedoch auch wieder freigesetzt werden kann. In der Arktis geschieht dies, wenn durch auftauenden Permafrost organisches Material für die mikrobielle Zersetzung verfügbar wird und Methan oder CO2 entsteht. Moore konservieren Kohlenstoff in Form von Pflanzenresten, setzen aber bei Entwässerung CO₂ frei.

Torsten Sachs und sein Team nutzen direkte Messungen um zu bestimmen, wie viel Treibhausgase, Wärme und Wasserdampf aus dem Boden in die Luft gelangen bzw. umgekehrt gespeichert werden. Dies geschieht sowohl im Rahmen von Projekten als auch in Langzeit-Observatorien wie den Einrichtungen des TERENO-Netzwerks oder der europäischen Forschungsinfrastruktur ICOS. Zusätzlich kommen mobile Messsysteme wie Forschungsflugzeuge und unbemannte Flugsysteme (UAS oder „Drohnen“) zum Einsatz, um großräumiger den Einfluss von Umweltfaktoren wie Temperatur, Vegetation oder Bodenbeschaffenheit auf die Freisetzung von CO₂ und Methan zu erfassen. Fernerkundungsdaten und maschinelles Lernen kommen sowohl bei der Analyse von langfristigen Entwicklungen als auch von räumlichen Mustern zum Einsatz.

Ein aktuell zentrales Thema ist, wie die Wiedervernässung von Mooren sich auf deren Treibhausgasdynamik auswirkt und dazu beitragen kann, Emissionen zu reduzieren.

Torsten Sachs wurde nach seiner Promotion am Alfred-Wegener-Institut wissenschaftlicher Mitarbeiter am GFZ, wo er seit 2012 eine Arbeitsgruppe leitet. An der TU Braunschweig war er zunächst Juniorprofessor und ist seit 2024 Professor für Land-Atmosphäre-Interaktionen.

  • Seit 2024 Professor für Land-Atmosphäre-Interaktionen, gemeinsame Berufung mit der Technischen Universität Braunschweig
     
  • 2016-2021 Junior-Professor für Atmosphärenphysik, gemeinsame Berufung mit der Technischen Universität Braunschweig
     
  • Seit 2012 Leiter der Arbeitsgruppe Earth-Atmosphere Interactions am GFZ
     
  • 2009-2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
     
  • 2009 Promotion am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und der Universität Potsdam
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2012 – 2017 Helmholtz Nachwuchsgruppe
     
  • 2008 DAAD Stipendium: Gastwissenschaftler an der ETH Zürich
     
  • 2002 – 2004 Fulbright Stipendium
Gremien und Mitarbeit (Auswahl) 
  • seit 2020 Steuerungsgruppe Modular Observation Solutions for Earth Systems (MOSES)
     
  • seit 2019 Sprecher TERENO Observatorium Nordostdeutsches Tiefland
     
  • seit 2015 Mitglied des NASA Arctic Boreal Vulnerability Experiment (ABoVE) Science Teams
     
  • seit 2015 Science Advisory Group Deutsch-französische MERLIN Mission (Methane Remote Sensing LIDAR Mission)
     
  • 2012 - 2022 Themen-Sprecher Helmholtz-Verbund REKLIM, Thema 3: Regionale Klimaänderungen in der Arktis
     
  • seit 2012 Lenkungsgruppe TERENO Observatorium Nordostdeutsches Tiefland
Expert:innen finden