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Verursacht der Klimawandel mehr Hitzewellen und heiße Tage in Deutschland?

In den 1950er Jahren gab es im bundesweiten Mittel pro Jahr etwa drei sogenannte „Heiße Tage“: So bezeichnen Meteorologen Tage, an denen die Temperatur auf 30 Grad Celsius oder höher steigt. Im Zeitraum 1991 bis 2019 stieg die Anzahl „Heißer Tage“ bereits auf durchschnittlich 8,8 Tage pro Jahr. Demgegenüber nahm die mittlere Zahl der sogenannten „Eistage“, also Tage, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter 0 Grad Celsius bleibt, im gleichen Zeitraum von 28 auf 19 Tage pro Jahr ab.¹ In Hamburg zum Beispiel gab es im Winter 2019/2020 erstmals seit Aufzeichnungsbeginn keinen einzigen Eistag.²

Die Grafik zeigt, dass es in Deutschland im Schnitt 8,1 heiße Tage gibt als 1951
Die Grafik zeigt, dass es in Deutschland im Schnitt 8,1 heiße Tage gibt als 1951
Anomalie der heißen Tage
©
DWD

Auch die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen in Deutschland hat sich verändert, in vielen Regionen kommt es seit den 1990er Jahren zu einer massiven Häufung. 14-tägige Hitzeperioden mit einem mittleren Tages maximum der Lufttemperatur von mindestens 30 Grad Celsius traten zum Beispiel in Hamburg vor 1994 überhaupt nicht auf – danach gab es dort allerdings schon fünf solcher Ereignisse. Bei ungebremstem Treibhausgasausstoß wird für den Zeitraum 2021 bis 2050 eine weitere Zunahme um fünf bis zehn Heiße Tage in Norddeutschland und um zehn bis 15 Heiße Tage in Süddeutschland erwartet.³

¹ www.dwd.de/zeitreihen
² https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/13757034/2020-03-25-bue-winter/
³ Brasseur/Jacobs/Schuck-Zöller (Hrsg.): Klimawandel in Deutschland. Springer-Wissenschaft 2017, S. 138 – https://www.springer.com/de/book/9783662503966
; Auswertung des Institut für Wetter- und Klimakommunikation 2012; https://isabel.dwd.de/DE/leistungen/nationalerklimareport/download_report_auflage-4.pdf
 

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