Forschen für einen lebenswerten Planeten
Seit rund 150 Jahren steigt die Temperatur auf unserem Planeten stetig an – und ein Ende ist nicht in Sicht. Vor zehn Jahren, im Dezember 2015, hat sich die internationale Staatengemeinschaft deshalb darauf geeinigt, entschlossen zu handeln und sich im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die weltweite Erwärmung bis zum Jahr 2100 deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, möglichst bei 1,5 Grad Celsius. Im globalen Mittel hat sich die Temperatur jedoch bereits um über 1,1 Grad Celsius erhöht.
Grund dafür ist der vom Menschen verursachte Ausstoß an Treibhausgasen wie Methan, Lachgas und vor allem Kohlenstoffdioxid (CO₂). Wissenschaftler:innen in aller Welt haben diesen Zusammenhang erforscht. Zur Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens schienen sie die politischen Entscheider:innen auch davon überzeugt zu haben, dass es keine Alternative zu schnellen und konsequenten Maßnahmen gibt.


Eine Bilanz anlässlich des zehnten Jahrestags fällt allerdings ernüchternd aus. Die Ziele des Pariser Klimaabkommens stehen auf der Kippe. Ein Grund aufzugeben, ist das jedoch nicht. Im Gegenteil. Im Verbund und im steten Austausch mit vielen anderen Partner:innen in der Wissenschaft forschen die Expert:innen der Helmholtz-Gemeinschaft weiter daran, Beiträge zur Lösung dieser existenziellen Herausforderung zu leisten.
Helmholtz-Forschung für einen lebenswerten Planeten
Im Fokus der Helmholtz-Forschung stehen dabei einerseits Möglichkeiten, wie sich die Menschen an Folgen des Klimawandels anpassen können, beispielsweise an steigende Temperaturen in Städten und an steigende Meeresspiegel. Andererseits forschen die Wissenschaftler:innen bei Helmholtz daran, wie sich der weitere Treibhausgasausstoß minimieren und bereits ausgestoßene Treibhausgase wieder einfangen lassen – durch die Stärkung natürlicher Senken wie Wälder oder Moore oder durch technologische Entwicklungen wie Direct Air Capture, die Kohlenstoffdioxid wieder aus der Atmosphäre herausfiltern.
In den Forschungsbereichen der Helmholtz-Gemeinschaft entwickeln die Expert:innen interdisziplinäre Lösungsansätze für das 1,5 °C-Ziel und damit für einen lebenswerten Planeten. Ihre Erkenntnisse sollten stärker insbesondere in politische Entscheidungsprozesse einfließen, um so schnell wie möglich in der Gesellschaft anzukommen.
Lesen Sie hier, an welchen Lösungsansätzen die Expert:innen der Helmholtz-Gemeinschaft forschen, um zur Klimaneutralität beizutragen und die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.
Helmholtz-Forschung wirkt in unsere Gesellschaft und in die Politik hinein - sowohl regional als auch auf der internationalen Ebene. Von Geopolitik und Wissenschaftsdiplomatie über Erwachsenenbildungskurse bis hin zum Climate Service Center Germany (GERICS), das insbesondere Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt.
Künstliche Intelligenz ist Hype und Hoffnungsträger zugleich. Helmholtz-Expert:innen erforschen, wie die Weiterentwicklung von KI möglichst ressourcenschonend gestaltet werden und ihr Potenzial beispielsweise auch im Bereich der Erneuerbare Energien genutzt werden kann. Bisher unerreichte Möglichkeiten in Sachen KI und Datenmodellierung ermöglicht der Supercomputer JUPITER (Forschungszentrum Jülich) - auch in Sachen Wetter- und Klimamodellierung.
Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren muss an erster Stelle stehen. Ob durch die Entwicklung nachhaltiger Werkstoffe, mithilfe des Ozeans oder eines besseren Verständnisses von Klima-Chemie-Wechselwirkungen - bei Helmholtz wird in verschiedenen Disziplinen zu den Reduktionszielen geforscht.
Helmholtz versteht die Energiewende als globale Herausforderung. Dabei können Helmholtz-Lösungen einen Beitrag leisten, beispielsweise in dem diese Fragen erforscht werden: Wie können wir dazu beitragen, Erdöl als Rohstoff abzulösen? Wie lassen sich Städte mithilfe oberflächennaher Geothermie kühlen oder nachhaltige Funktionsmaterialien und Kreislauftechnologien weiter voranbringen? - Das sind nur einige der Fragen, denen sich die Helmholtz-Forscher:innen widmen.
Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ist eng miteinander verknüpft. Dass der Klimawandel die menschliche Gesundheit beeinflusst steht also außer Frage. Helmholtz-Expert:innen erforschen beispielsweise, wie der Klimawandel mit Infektionen, einem erhöhten Schlaganfall-Risiko oder Allergiebeschwerden zusammenhängt.
Unsere Umwelt und Ökosysteme stehen durch das menschliche Handeln stark unter Druck. Bei Helmholtz wird trans- und interdisziplinär an Maßnahmen zur Anpassung, Minderung und Wiederherstellung von Ökosystemen geforscht: Vom Zustand von Flussauen, Meeren und Ozeanen, über die Widerstandsfähigkeit von Nutzpflanzen bis hin zu den Auswirkungen von Plastik in der Umwelt.
Weitere Informationen zu den Helmholtz-Lösungen für einen lebenswerten Planeten finden Sie auf unserer Themenseite. Informieren Sie sich über die mehr als 20 beispielhaften Projekte aus der Helmholtz-Gemeinschaft.